Winterurlaub 2002 Schweden - Norwegen 

Bevor Ihr den zweiten Teil lest, solltet Ihr den Radiosender

Mixmegapol

starten und im Hintergrund laufen lassen (Button: LYSSNA LIVE klicken). Megapol hat sich zum Lieblingssender der Hausbewohner entwickelt, und das Radio dudelte von morgens bis abends. Rein phonetisch klingen die meisten schwedischen Songs auch gar nicht schlecht.
Vom 1.Dezember bis Weihnachten wird ausschließlich Weihnachtmusik gespielt.

Nun waren sie also nass, die Hose, die Schuhe und die Socken. Letztere waren wohl das schlimmste Übel, denn wenn man die Socken über die Fronscheibenlüftung zum trocknen legt entsteht ein sehr übler Geruch, zumindest bei den Socken von Hendrik. Und darunter leidet dann auch der Fahrer, also ich.

Hendrik hatte sich man gerade ausgezogen (das Sensibelchen hatte keine Lust auf ne Erkältung), konnte er die nassen Klamotten auch wieder anziehen. Denn nördlich des Idefjorden liegt die Stadt Halden mit seiner Sehenswürdigkeit der Fredriksten Festning.

Noch ein kurzer Abstecher zur Brekke Sluse, die mit 26 Metern Höhenunterschied höchste Schleuse Europas, dann weiter nach Strømsfoss in der Gemeinde Aremark. Dies kleine Nest ist dabei sich touristisch Interessant zu machen. Neben einer kleinen Schleusenanlage (Sluseanlegg), die die sagenhafte Höhe von 21 Metern überwinden hilft, gibt es auch noch eine Galerie, das Tekniske kulturminner und das Møllemuseum. Im Sommer wurden neue Bootsanleger für kleine Motorboote angelegt. Und hier gibt es auch die sauberste Toilettenanlage  Südnorwegens (und das haben wir auch nicht geändert). Für Antiquitätenjäger gibt es viel zu entdecken. In einem Trödelladen kaufte ich ein Deutsches Lesebuch aus Schweden, das 1900 heraus gegeben worden ist für nur 10 NOK. Es gab noch viele interessante Sachen, leider wurden keine Kreditkarten akzeptiert, was für Norwegen untypisch ist. 

Bevor wir dann 30 km weiter nördlich in Ørje auf der E6/ E18 zurück nach Schweden gefahren sind, haben wir noch einen kleinen Stopp beim dortigen Kanalmuseum gemacht. Leider war es schon spät, und man konnte sich draußen nur noch die alte (Ihr ahnt es) Schleusenanlage angucken. Am Anleger lagen noch drei alte Dampf- Boote, mit denen im Sommer die Touris die umliegenden Gewässern  entdecken können. Na ja, und das gab's auch zu sehen:

Die südlichste Festung Norwegens stammt noch aus der Zeit als sich Schweden und Norweger bzw. Dänen nicht mochten. Heute beherbergt es außer einem Museum auch die Heeresschule. Im Sommer wird Eintritt verlangt, im Winter kann man kostenlos rumstöbern. Dafür ist dann aber auch das Museum geschlossen. Von der Festung hat man einen prima Überblick über Halden und die Fjorde.

Von Halden aus ging es weiter auf der 21 (Blau-Grüner-Weg) gen Norden, mit seinem vielen kleinen und großen Seen. Im Sommer gibt es an den meisten Seen Badestellen, mit mehr oder weniger verrosteten Sprungtürmen. Jetzt im Winter sind sie zugefroren und der gemeine Norweger als solches nutzt sie dann zum Eisangeln (grillen inkl.) oder auch als Runway für Modellflugzeuge. 

Mit diesem Malheur haben wir nix zu tun!

Wie Ihr auf dem letzten Bild sehen könnt war es zappenduster und wir hatten noch etwa 150 km vor uns. Und wer schon einmal im Winter in Skandinavien bei Nacht gefahren ist, weiß, warum es bei Volvo die Scheinwerferreinigung serienmäßig gibt. Wegen der vielen Elche ist es besonders gefährlich wenn man nichts sieht. Ob es daran gelegen hat, dass wir keine gesehen haben? Aber die Wölfe, die es hier oben im Värmland geben soll, haben wir ja auch nicht gesehen.


Den nächsten Tag haben wir etwas ruhiger angehen lassen. Neben shoppen in Uddevalla ein Spaziergang auf dem Ostsee. Ihr Erinnert Euch? Der mit den "pinks". Hendrik erinnerte sich (berechtigter weise) an den Idefjorden.

Jetzt wollte ich unbedingt nach Oslo. Die Stadt hat auch im Winter Ihren Reiz, auch wenn Oslo seinen Ruf als die teuerste Stadt erfolgreich verteidigt hat. 30 NOK. Maut und allein für fünf Stunden parken 124 NOK. Schon die Fahrt kann teuer werden. Gleich wenn man den Schweinesund überfahren hat, wird man daran erinnert, dass in Norwegen die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gilt. Wer sich nicht daran halten mag, wird spätestens alle 5 km eine fette Geldbuße kassieren, inkl. Foto.

Wenn man erst ein Parkplatz ergattert hat, entschädigt Oslos Stadtkern für einiges. 

Das Rathaus von Oslo. Hier wird der Friedensnobelpreis verliehen.

Kanufahrer im leicht vereisten Hafen, der Teil des Oslofjord ist.

Stillleben vor einem Restaurant am Hafen.

Die Festung Akershus östlich vom Rathaus.

Als eingefleischte Royalisten (und weil es Zeit fürs Mittagessen war) wollten wir uns mit Mette zum Essen treffen. So gingen wir zum königlichen Schloss und sagten, dass wir lecker Mittagessen wollten, mit Mette-Marit. Aber diese Ehrengarde wollte oder konnte uns nicht verstehen, die Türen blieben verschlossen. Na denn eben nicht, versuchen wir es halt das nächste mal bei Maxima.

Aber Strafe muss sein und außerdem stammt der Mann vom Tier ab: Das Revier muss markiert werden:

Im Hintergrund bewacht von der Palastwache: Pinkeln in bester Lage auf die "Karl Johans gate" und das Nationaltheater.

Und so ging es weiter zu, na wo schon, McD, mmhhh.

Kreuz und Quer durch die City, ein Abstecher zur Uni und in einigen Shops. Irgendwo muss es doch Socken mit Elchen drauf geben. Und dann war es auch schon wieder spät und dunkel.

Schnell noch eine Neidmacherkarte am Bahnhof gekauft, für die Lieben daheim.

ein letztes Foto der weihnachtlichen "Karl Johans gate"

und danach  ging es wieder auf den Heimweg (normal:2,5h, Dunkel + Nebel= 3,5h). Habe ich schon geschrieben, dass ich jetzt den Sinn einer Scheinwerferwaschanlage verstehe? Nein? Nieselregen und Spritzwasser wirken sich stark auf die Leuchtweiter der Scheinwerfer aus. Im relativ hellen Deutschland ist dies i.d.R. kein Problem. Aber im dunkeln der skandinavischen Landstrassen muss ich alle 20-30 km an den Tankstellen halten um die Scheinwerfer zu reinigen. Viele Schweden haben nicht nur eine Scheinwerferwaschanlage, sondern haben ihre Fahrzeuge auch mit zusätzlichen Fernscheinwerfern ausgerüstet. Als deutscher Tourist, mit deutscher KFZ-Standartausrüstung, ist man in den Wintermonaten deutlich benachteiligt.

Die letzten beiden Tage verbrachten wir wieder rund um Färgelanda. Am Donnerstag Abend fuhren wir heim. 

In Lübeck legten wir noch eine Frühstückspause bei Arnd ein. Wenn man einen Studenten um fünf in der Früh weckt, sieht das ungefähr so aus:

Das war die Geschichte vom meinem Urlaub im Januar 2002, der mit Frost und Schnee begann und mit Tauwetter endete.

Dank an die Fam. Friedrich, dass ich wieder einmal in Ihrem Haus wohnen durfte!

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