Dänemark 2019

Hier ein paar Bilder von meinem Urlaub in Dänemark im März 2019.














Quelle: Google Maps

Weil die ganze Woche Sturm und Regen angesagt wurden, bin ich nach vier Tagen wieder abgereist. Dennoch reichten diese wenigen Tage um, mit einem von Einkäufen voll gestopften Bulli, gut erholt heimzufahren. 

Hier nun ein paar Bilder, die in den Sonnenstunden entstanden sind. Wie immer wenig Text und viele Bilder, weil ich euch mit Bildern ein paar Ideen für euren Urlaub geben möchte. Über Bilder in Büchern und Broschüren aus Touristenbüros hole ich mir immer die Ideen meines nächsten Tagestipps.

Ich verbrachte die Nächte auf dem Campingplatz in Ribe, den ich an dieser Stelle nur Empfehlen kann. Von hier aus lassen sich gut Tagestouren zu den Inseln planen oder, z.B. bei schlechterem Wetter, Städtetouren nach Esbjerg oder in die nahe Altstadt Ribes, der ältesten Stadt Dänemarks, unternehmen.

Aus allen Richtungen und von weitem zu erkennen, die markanten Türme des Dom zu Ribe.

Übrigens gehörte Ribe immer zu Dänemark, jedoch war es zugleich über eine lange Zeit eine Enklave die zum deutschen Herzogtum Schleswig gehörte. Als Gründer des Bistums Ribe gilt der Missionar Ansgar von Bremen im Jahr 860.

Bei schlechtem Wetter lässt sich, vom Ribe Campingplatz aus, immer einen besuch der Altstadt im Zentrum von Ribe einplanen.

An meinem letzten Urlaubstag war es soweit...

...der Rückstau des Ribe Å überflutet das Flachland rund um Ribe...

...weil die Kammerschleuse am Deich den Abfluss in die Nordsee, wegen der Sturmbedingten Hochwasserlage, abgesperrt hat

Auf dem Weg zur Kammerschleuse hat man den Eindruck im deutschen Ostfriesland zu sein, so Platt ist das Land hier.

Die Ribe Kammersluse (Kammerschleuse)

Hier fließt der Fluss Ribe Å in die Nordsee. Die Ribe Kammerschleuse wurde 1912 gebaut und ist Teil der Deichanlage. Sie dient nicht nur Schiffen zum Schleusen, um die Höhenunterschiede von Fluss und Meer auszugleichen, sondern verschließt auch die Lücke im Deich, um bei Hochwasser das Meer nicht ins Hinterland zu lassen. Die ganze Gegend vor und hinter dem Deich gehört zum Nationalpark Wattenmeer. Das Wattenmeer bildet die Küste von den Niederlanden bis Esbjerg in Dänemark.

Ribes Kammerschleuse

Der Bjerrumvej (Weg der südlich von Ribe zur Schleuse führt) endet hinter dieser kleine Brücke. Von dort führt dann der Kammerslusevej über den kleinen Ort Nørre Farup zum nördlichen Teil Ribes. Direkt hinter der Brücke führt noch, parallel zum Fluss, der kleine Weg Kanalstien, ...

...der zu etlichen Ferienhäusern führt, die das Ufer des Ribe Å säumen.

Westlich der Schleusenkammer ist für den Fluss Ribe Å nun der Weg frei zur Nordsee.

Von Ribe aus schlendert der Fluss Ribe Å ca 4 km durch das Deichvorland bis zur Schleuse.

Das nördlichen Ufer von Ferienhäuser gesäumt. Und am südlichen Ufer das Restaurant Kammerslusen.

Vester Vedsted


Auf dem Weg von Ribe zur Insel Mandø durchquert man die Orte Øster - und  Vester Vedsted (dänische Sprache). Sowohl der Weg zur Schleuse als auch durch die kleinen Orte zwischen Ribe und der Nordsee sind optimal für Fahrradtouren. Zu entdecken sind viele urige alte Häuser, Höfe und die Kirche „Vester Vedsted kirke“, die bereits im 12. Jahrhundert gebaut wurde.

Dieser alte Gutshof in Vester Vedsted gehört heute zur Ungdomshøjskolen (die direkte  Übersetzung ins Deutsche wäre "Jungdomshochschule"), eine unabhängige Hochschule für Jugendliche (Jugend Collge) zwischen 16 und 19 Jahren, die sowohl eine allgemein bildende Schule ist, die Kindern den Wunsch ermöglicht in kreative, theoretische und praktische Themen zu widmen. Die Schule bietet aber auch kurze Kurse an, die sich überwiegend mit dem Thema Wattenmeer befassen. 

Mandø


Westlich von Vester Vedsted führen zwei Wege zur 2,6 x 3,2km großen Insel Mandø. Beide sind nur bei Ebbe befahrbar. Der eine Ebbevej (Wattstraße) wird vom Bussen (Trecker mit Anhänger) benutzt und pendelt überwiegend mit Touristen zwischen dem Vadhavscentret (Wattenmeercenter) und Mandø By, dem Hauptort der Insel. Das Gespann fährt dabei direkt auf dem Wattboden entlang einer mit Holzstangen markierten Route. Fährt man am Wattenmeercenter vorbei gelangt man zum zweiten Weg. Der Låningsvej ist ein ca. fünf Kilometer langer, Dammartig erhöhter, einspuriger und befestigter Weg (mit Ausweichstellen), der ebenfalls nur bei Ebbe befahrbar ist. Das Befahren setzt allerdings die Kenntnis des Tidenkalenders für die Insel voraus. Bei normaler ruhiger See, wenn die Flut nur langsam steigt, nutzt der eine oder andere Einheimische (Mandø hat 43 Einwohner) den Weg auch noch bei einsetzendem Hochwasser. Auch wenn man die überflutete Straße dann nur noch mit Schrittgeschwindigkeit befahren kann, und man darauf vertraut, dass noch alle Holzstangen, die den Verlauf der Straße anzeigen, vorhanden sind und nicht von der letzten Flut fortgeschwemmt wurden. Für die 5 km lange trockene Überfahrt benötigt man etwa 20 min. Bei Westwinden und schnell auflaufender Flut, können einem diese 5 km  aber sehr lang erscheinen und, wie ich es selber vor einigen Jahren erlebt hatte, in einem gewissen Maße in Panik geraten lassen, wenn die Flut den etwa 55 cm hohen Damm des Wattweges von beiden Seiten her überflutet.
Ich selber habe einen Tidenkalender bisher nur in der Anmeldung des Lakolk Campingplatzes (Rømø) und dem Touristenbüro auf Rømø gefunden. Addiert man aber die angegebenen Zeiten vom Rømø um zwei Stunden, so hat man einen Tidenkalender für Mandø.

Einer der beiden Wattstraßen zur Insel Mandø. Ich hatte keine Ahnung wann Flut und Ebbe ist, so dass ich auf einen Besuch der Insel verzichtete. Zu Recht, denn es war auflaufendes Wasser, was ich anschließend auf Rømø erkennen konnte.

Rømø


Die Sylter Schwesterinsel Rømø liegt nur wenige Kilometer nördlich von Sylt. Seit 1994 fahre ich immer wieder mal für einen Kurzurlaub auf die dänische Insel. Von April bis Oktober hat der Lakolk Campingplatz geöffnet, der, mittig der Insel, direkt hinter den Dünen des ca. 800 m breiten Strandes liegt. Vor dem Platz führt eine vierspurige Straße auf dem Strand, den man, wie fast überall in Dänemark, mit dem Auto befahren darf. Darum eignet sich die Insel hervorragend für Familien mit Auto. Will man den Tag am Strand verbringen, packt am alles wichtige, was man über den Tag benötigt, in den Kofferraum und sucht sich einen Platz am überfüllten Strand, der im Sommer an einen Stau auf der A2 erinnert. Egal was die Kinder über den Tag verteilt haben möchten, Kofferraum öffnen und die Kinder sind glücklich und zufrieden. Wie in diesem Jahr, fahre ich immer wieder auch in den Wintermonaten auf diese Insel. Wenn ich den ganzen Kurzurlaub auf der Insel verbringe, niste ich mich auf dem Kommandørgårdens Camping ein, der an der südwärts führende Straße Richtung Havneby liegt. Dies ist der einzige der drei Inselcampingplätze, der auch im Winter geöffnet hat. Das Strandprogramm im Winter ist begrenzt auf Spazieren gehen und Wind- und Kitesurfer beobachten. Oder man macht mit  Rømø-Sylt-Linie vom Fährhafen in Havneby, hier kann man auch einige Zeit damit verbringen den Fischern zuzusehen, einen Tagesausflug nach List auf die deutsche Insel Sylt
Fährt man bis ans Ende der nordwärts führenden Straße und geht von dessen Ende dann zu Fuß weiter bis zur Nordspitze der Insel, kann man mit ein bisschen Glück auch Seehunde am Strand beobachten.

Stand bei Lakolk, Inselmitte

Zu dicht am Wasser parken und anschl. einen ausgedehnten Spaziergang machen, kann dazu führen, dass der Klabautermann deinen Wagen holt. Bei bestimmten Wetterlagen kann das Wasser in den Prielen in minutenschnelle ansteigen und Spaziergängern und Autofahrern den Rückweg abschneiden (mit etwas Glück kann man die Priele aber noch mit dem Auto durchfahren). Oder die Flut steigt schnell deutlich über den Normalwert und spült dein Auto in die Nordsee. Die Nordsee ist unberechenbar. Auch bei schönstem Wetter können die oben geschilderten Szenarien die Strandbesucher ganz schnell in Not bringen. Es ist möglich, dass der gesamte 800 m breite Strand innerhalb von einer halben Stunde überflutet wird.

Ein 800 Meter breiter Strand, der aber bei Sturmflut schnell unter Wasser stehen kann. Als ich dieses mal auf den Strand fahren wollte,  versperrte noch ein großer See, der noch vom letzten Hochwasser übrig geblieben war, den direkten Weg der vierspurigen Straße zum Strand. Den See konnte ich aber an einer geeigneten Stellen umfahren. Mitunter bleibt man im weichen Sand stecken.  Es empfiehlt sich beim Befahren des Strandes kurz inne zu halten, um anhand der Spuren im Sand zu beobachten welche Wege andere Autofahrer genutzt haben, ohne das diese stecken geblieben sind. 

Immer wieder schön: Fotos vom eigenem Auto auf dem riesigen leeren Strand, was aber nur außerhalb der Hauptsaison möglich ist.

Man kann vom Strand an der Nordspitze bei Havneby bis zur Mitte der Insel bei Lakolk fahren. Dabei muss man allerdings einige Priele durchfahren. Um deren Tiefe zu erfahren, bevor man sich als Amateur die durchfahrt zutraut, sollte man allerdings warten, bis ein anderer Autofahrer diesen durchfährt. Vor einigen Jahren hatte ich mich getraut so einen, mit einer Eisschicht bedeckten Priel, zu durchfahren. Dank der hohen Watttiefe meines Bullis kam ich mit trockenen Füßen durch. Es sah aber sehr interessant aus, Rückblickend die zwei Spuren in die Eisfläche zu sehen.

An diesem Tag war Windstärke 6, bis in Böhen 8 angesagt. Diesen Abschnitt des Strandes nutzen normalerweise auch im Winter viele Wind- und KitesurferAn diesem Tag gab es leider keine gewagten Luftsprünge zu beobachten....

...Somit hatte ich Zeit, beim Genuss eines holländischen Bieres, ein Buch (Die Flutwelle) zu lesen.

Strandgut. Angespült während ich am Strand war.

Warten auf Ebbe und gucken, was die Flut fressbares an den Strand spülen wird.

Und schon wäre es fast passiert. Ich dachte der Höhepunkt der Flut sei erreicht - aber nein. Beim lesen, einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon hat die Flut noch einmal zugelegt und mich fast erwischt. Schnell auf den Fahrersitz wechseln und im Rückwärtsgang Gas geben.

Havneby


Wie der Name des Hauptortes (Havn = Hafen, By = Stadt, Ort) es schon verrät, ist hier der Hafen der Insel beheimatet. Außer einem Hafenbecken für kleine Fischkutter und mittelgroßen Seeschiffen, gibt es hier auch einen Fähranleger für die gar nicht so teure Syltfähre. Bei den größten Teil der anlegenden Kutter handelt es sich um Krabbenkutter. Nach dem Anlegen verkaufen einige Besatzungen die frischen Krabben (die zoologisch gesehen allerdings Garnelen sind, aber in Norddeutschland Krabben oder Granat genannt werden) auch direkt am Anleger.

 Wenn sonst keine Käufer an den abladenden Kuttern zu sehen sind, ohne scheu die Besatzung ansprechen und nach Krabben fragen. Die meisten Besatzungsmitglieder sprechen deutsch und dies nicht nur weil viele Kutter einen deutschen Heimathafen haben.

Zum Schluss noch ein Geheimtipp: 

Die Insel hat nicht nur einen riesigen Strand, auf dem sich im Sommer die Touristen versammeln. Die Insel bietet auch riesige Wald- und Heideflächen zum Wandern. Einfach auf einen der vielen Parkplätzen entlang der drei großen Strassen parken und die vielen Waldwege erkunden.

Und noch ein Tipp: Nach dem Verlassen der Insel sollte man sein Auto gründlich waschen, auch den Unterboden, um das Salz abzuwaschen. Das Rost fördernde Salz gelangt nicht nur beim Durchfahren von Wasserstellen ans Auto, sondern auch über die salzhaltige Luft. 

Gut und, zwischen 18 und 22 Uhr, Günstig: Verlässt man an Land den ersten Kreisel an der ersten Ausfahrt (Nørre Skærbækvej), so gelangt man in ein kleines Industriegebiet von Skærbæk. Gleich der zweite Gebäudekomplex an der linken Seite ist eine OK-Tankstelle mit Selbstbedienungswachanlage. Dicht an das Tor fahren, damit dieses sich öffnet. Einfahren bis die Ampel rot zeigt und in den Nebenraum gehen. Vorher natürlich Antennen abbauen und die Außenspiegel einklappen. Bullis mit Markisen sind kein Problem. Die Auswahl des Waschprogrammes und der Bezahlvorgang (nur Kartenzahlung möglich) sind auch ohne dänische Sprachkenntnisse leicht zu durchschauen.

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