Einsatzbilder

Ja, ich weiß, viele Kollegen finden es nicht Cool Fotos bei Einsätzen oder im Dienstbetrieb zu machen, es sei denn, sie waren selber involviert. Dann möchten sie fast immer eine Kopie haben. 


Es gibt nun einmal Einsätze und Ereignisse, die etwas Besonderes waren, weshalb ich Bilder oder Videos gemacht hatte. Voraussetzung, dass es die Situation vor Ort zugelassen hat und ich keine Patienten zu betreuen hatte. 


Fotos von verunfallten Autos werden von mir und anderen Rettungsdienstler (inkl. Notärzten)  gemacht, um dem Wunsch vieler Unfallchirurgen zu entsprechen, die glauben sich anhand von Bildern einen Überblick über die Unfallsituation und möglichen Kräften zu verschaffen, die auf den Patienten eingewirkt haben, um so anhand der Verformungen und freigesetzten Kräften, Rückschlüsse für die Diagnostik und Behandlung schließen zu können.

Von mir erstellte Fotos werden noch auf dem Klinikgelände gelöscht.   


Viele Kollegen schimpfen über Gaffer. Aber wenn in der Zeitung oder in Onlinemedien über ihren Einsatz berichtet wird und auch noch ein Bild dabei ist auf dem der Retter, oder zumindest sein Einsatzfahrzeug zu erkennen ist,  finden es die Meisten toll, wenn Reporter vor Ort waren und Bilder gemacht wurden.

 

Seien wir mal Ehrlich. Neugier und ungewöhnliche Situationen zu beobachten und später jemanden davon zu erzählen ist Tief und Evolutionär in der menschlichen (und der vieler Tieren) DNA verwurzelt. Durch Neugier und Beobachtung und die Gabe dadurch Rückschlüsse zu ziehen und davon zu lernen, hat den Mensch zu dem werden lassen, was er heute ist. Tiere die diese Gabe ebenfalls besitzen, werden von uns Menschen als besonders Intelligent eingestuft.

Christoph 26 aus Sanderbusch landet auf dem Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg


 Aber um es klar zu sagen, wenn Gaffer Einsatzkräfte behindern, weil sie z.B. glauben Schlauer zu sein als die Sanis (und in den Abendstunden dann noch mit zu viel Alkohol im Schädel), oder sie denken, dass sie Intelligenter und/oder in ihrer Hierarchie über allen Mitmenschen stehen, nervt es und kann die Genesung der Patienten gefährden. 

Und wenn Gaffer auf der Gegenseite einer Autobahn 30 min im Stau gesteckt haben und sich Ärgern weil sie vom Rundfunk erfahren,  dass Gaffer dafür verantwortlich sind, weil diese auf die Bremse drücken, um auch ja alles sehen zu können, ist es genauso Bescheuert wie menschlich, dass die gleiche Person, nach 30 min. ärgern, diesmal am vorderen Ende des Staues, ebenfalls auf die Bremse drückt um nix zu verpassen.

Das schafft der Christoph 26 natürlich auch in der Nacht.

NHC Helikopter beim Start am Klinikzentrum Westerstede

NCH betreut die OffshoreWindräder in der Nordsee

Übersetzten mit einer der vielen Weserfähren, ist immer wieder etwas besonderes, weil es im Rettungsdienst nicht Alltäglich ist. Damals hieß es noch Mehrzweckfahrzeug. Heute nennt man das gleiche Fahrzeug Notfallkrankenwagen und wird nur noch mit Rettungssanitätern statt Notfallsanitätern besetzt.

In Svendborg (Dänemark) mussten wir zu einem Notfall auf die Insel Strynø, vier Inseln entfernt. Eigentlich nur 30 Straßenkilometer, aber die Anfahrt dauerte über 1,5 h. Die ersten drei Inseln bis Langeland werden mit Brücken verbunden. Dann heißt es warten, auf die kleine Fähre. Als die Leitstelle die Fähre über unsere Einsatzfahrt informiert hatte, war diese voll besetzt auf dem Weg zur Insel Srynø, und konnte nicht mehr wenden.  Die Fähre wurde schnell entladen und fuhr mit der höchst möglichen Geschwindigkeit zurück.  Wir erhielten die Poolposition und weil wir den Kapitän darüber informierten, dass es wahrscheinlich kein absoluter Notfall war, wurden auch noch die wartenden Autos mitgenommen.  Die Kollegen erzählten mir, dass der Rettungsdienst auch auf eine sofortige Überfahrt bestehen könnte. 


Vor Ort wurden wir aber nicht von der Angehörigen beschimpft, weil wir 1,5 Std. gebraucht hatten, nein, im Gegenteil. Die Ehefrau des Patientin empfing uns mit Tränen in den Augen und umarmte jeden von uns. So wurde ich in 20 Jahren im deutschen Rettungsdienst noch nie empfangen. Ich war echt Gerührt. Sie war einfach nur Glücklich, dass es überhaupt ein Rettungsdienst auf die Insel schafft.

HEMS Billund (Festland) landet auf Hubschrauberplatz der Uniklinik Odense auf Fünen (Dänemark)

Und weil der Landeplatz 400 m von der Notaufnahme entfernt liegt, entscheiden sich die Besatzungen von Rettungshubschraubern manchmal direkt vor der Notaufnahme zu landen. Dazu riegelt die Polizei die Zufahrtsstraße zur Uniklinik ab.  Niemand darf dann mehr zur Notaufnahme vorfahren. Auch keine Rettungswagen.

Großeinsatz nahe Pferdemarkt. Glücklicherweise musste nur die Feuerwehr arbeiten und der Rettungsdienst blieb Zuschauer

Just Married

30.April 2020. Die erste Alarmfahrt des neuen RTW OL 60-83-1

Großeinsatz in Bloherfelde. Der Rettungsdienst musste glücklicherweise nicht arbeiten

Vor der eigenen Haustür. Sanis haben ein feines Gespür dafür, wo es ein günstiges Essen gibt. Zum Beispiel bei mir, wenn ich Geburtstag habe.

Schneetage in Norddeutschland.

Pole Position auf der Fähre nach Nordeney. Überfahrt bei Nebel mit Sichtweite unter 50 m. Für eine Landratte schon ein komisches Gefühl, wenn man nix sieht. Da hofft man, dass der Kapitän wenigstens eine gute Radaranlage hat. Und wenn ja, warum hat dann ein Matrose alle paar Minuten  am Bug mit einem Spraydosenhorn geblasen, wie man es von einem Fußballstadion her kennt?

Die Wartezeit auf die Rückfahrt mit der Fähre, nutzen wir für eine Fahrt zur Ostseite der Insel. Auch dort am Leuchtturm herrschte dichter Nebel. Und natürlich macht man für ein Foto die Blaulichter an.

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