Sommerurlaub 2002 

Schweden - Norwegen 

In  Oppdal ging es auf der RV 70 gen Westen durch das Sunndalen zum gleichnamigen Fjord. Durch das Tal zieht sich der Fluss Driva. Im Tal gibt es auch drei Wasserfälle, wie den bei Gjøra. Wenn man in dem Ort nach süden abbiegt, kommt man zu einem Platz, an dem sich fünf Täler treffen. Hier gibt es dann zwei Fälle zu sehen.

Fluss im Sunndalen

Über die RV 62 und 660 fuhr am Eresfjorden entlang und entdeckte einige Holländer beim Angeln. Das allein wäre nicht erwähnenswert, aber die Art und Weise war schon sehenswert. Sie saßen in einem "Einmannboot" im Fjord, die Füße im Wasser, die Angel in der Hand und die Frauen schauten vom Ufer aus zu und applaudierten bei jeden Fisch.

Am Ende des Fjordes machte ich einen Abstecher ins Eikesdalen. Das Tal ist nicht nur Traumhaft schön mit seinen über 1000 Meter hohen Berge und dem Eikesdalenvatnet,…

…sondern es gibt auch den Mardalsfossen zu sehen. Das Wasser fällt 650 Meter in die Tiefe, dabei 295 Meter im freien Fall. (aber nur im Juli und August, ansonsten wird das Wasser zur Stromerzeugung gebraucht) Diese Kulisse lädt einfach wieder zum campen ein.

Das Wasser ist Glasklar und der Boden schimmert und funkelt durch die Mineralien. Kalt aber ein Bad muss sein, 

…da staunt sogar ein Stichling…

…im Strorfossen

Entlang des Storfjorden zu meinem nächsten Ziel: Ålesund und sein als das größte Europas angekündigtes Aquarium. Zum einen glaube ich das nicht, nach dem ich mir die Bude von außen angesehen habe und zweitens haben die recht merkwürdige Öffnungszeiten und schließen am Samstag, dass war es nämlich, schon um 15 Uhr. Die Stadt, im Jugendstil erbaut, ist der Treff schlecht hin. Im alten Hafen liegen Boote wie man sie wohl auch in Monaco sehen kann. Für 10 Kronen konnte ich hier meine erste heiße Dusche seit Schweden nehmen.

(ich musste leider gegen die Sonne fotografieren)

Am Abend fuhr ich weiter zur Insel Runde. Dazu musste ich wieder zum Storfjorden zurück an ihm entlang nach Sula. Von dort mit der Fähre über den Sulafjorden zur Insel Hareid. Achtung: Die Kassierer versuchen zu schummeln und wer nicht aufpasst zahlt zuviel! Ich und ein weiterer Turi aus der Schweiz haben Aufgepasst

Die weiteren Inseln bis nach Runde erreicht man dann über viele Brücken.

Am Ende der letzten Brücke hatte ich das Glück einen der seltenen Seeotter zu sehen, der dabei war die Straße zu überqueren und über die Kaimauer wieder im Meer zu verschwinden. Ich war mir nicht sicher, ob es hier überhaupt Seeotter gibt und ich vielleicht etwas anderes gesehen habe, aber ein Einheimischer gab mir die Sicherheit- es gibt einige wenige von ihnen vor den Küsten. Der Versuch den Otter weiter zu beobachten ist aber gescheitert. Aber auch das, so der Mann, sei kein Wunder, denn die Tiere sind sehr scheu.


Auf der Insel musste ich mir dann einen Campingplatz suchen (übertrieben: es gibt nur zwei), denn was nicht unter Naturschutz steht, also alles was Berg ist, ist bebaut. Aber der Platz war bezahlbar und ich hatte klasse Nachbarn, mit denen ich bis Nachts, wenn alle anderen schon schliefen, zusammen saß. Nicht nur weil Torben die Angel nicht beiseite legen mochte und viel Zeit zum filetieren seiner  Beute brauchte.  ------->

Ne, auch der Mix aus 2 Kölner, 2 Holändern und die Fam. von Torben aus Schleswig-Holstein war super um Spaß zu haben. Nun bekam ich aber auch die Info, dass ich eigentlich zu Spät komme und die meisten Papageientaucher ihre Brut groß hatten und wieder auf dem Meer leben. Mist, denn diese Vögel waren mein zweites großes Ziel in Norwegen. Ab Mai brüten mehrere zehntausend Vögel auf dieser südlichsten Vogelinsel Norwegens. Aber was soll's. Ich also rauf auf den Berg und gucken was noch da ist. Zu sehen gab es einiges, auch wenn man schon ein gutes Fernglas mit dabei haben sollte, was ich hatte. Neben den verschiedenen Möwen gibt es auf der Insel auch die Highlights wie Seeadler, Raubmöwen 

Basstölpel oder, wie ich gelernt habe, auf niederländisch: Jan van Gant.

Und das wichtigste Highlight: Papageientaucher (Norge: Lunde), die hier in Höhlen brütet.

Und dafür habe ich fast den ganzen Tag auf diesen Felsen gehockt, was mir dann auch einen Sonnenbrand im Gesicht einbrachte.

(Quelle:Web)

Nach zwei feuchten Nächten, dass kann man zweideutig sehen, musste ich leider weiter zum nächsten Ziel: Der Trollstigheimen mit dem Trollstigen, das Turiziel schlechthin, neben dem Geiranger.

Der Trollstigen

Auf der E 136 westlich durchs Romsdalen wo man auch die 1000 Meter hohe Steilwand Trollvegen bewundern kann:

Und auf der E 15 wieder Richtung Osten zum Dalsnibba. Und mein T4 hat es auch tatsächlich auf diesen 1476 Meter hohen Gipfelplateau geschafft (55 NOK Maut).

Steile Auffahrt zum Dalsnibba

Mit Blick auf das ca. 15 km entfernte Geiranger und dem gleichnamigen Fjord

Südlich vom Dalsnibba wieder ein Aussichtspunkt mit Blick auf den Geirangerfjord.

Noch eine Brücke und dann mit der Fähre über den Fjord, der der schönste der Welt sein soll.

Fährfahrt über den Fjord. Auf der anderen Seite weiter auf der RV 60  zum Hornindalsvatnet,

wo ich oberhalb im Hornindal übernachtet habe. 

Am nächsten Tag ein paar Graugänse (Ihr kennt sie von Niels Holgerson) am Nordfjord…

…beobachtet und weiter  zum Jostedalsbreen. Mit seinen 450 qkm ist er der größte Gletscher auf dem europäischen Festland. Eingerahmt von Nord-und Sognefjord und dem Jotunheimen bildet er ein riesiges Eismeer. Am bekanntesten ist er durch den Brigsdalsbreen, einem Ausläufer südlich vom Oldevatnet, geworden. Hier kann man sich seit 100 Jahren mit Pferdekutschen zum Gletscher fahren lassen. Immer Blau, sind die Gletscherzungen das Turiziel schlechthin. Mich schreckten allerdings die 40 NOK Parkgebühren an einem längeren Aufenthalt. Weiter südlich kann man kostenlos an einige Gletscherzungen. Kostenlos? Na nicht ganz, denn die neugebaute E5 mit seinen Tunneln kostet 150 NOK und man hat keine Chance die Mautstelle zu um fahren. Wie auch, wenn es die einzige Straße ist. Aber schön wird die Strecke erst, wenn man die Stichstraßen zum Jostedalsbreen abfährt.

Am Abend fuhr ich dann mit der letzten Fähre bei Kaupanger über Norwegens größten Fjord, den Sognefjorden. Es gibt mittlerweile im Verlauf der neuen E5 eine neue Querung, die nur 15 Minuten dauert, aber schöner ist die alte Strecke nach Gudvangen. 1999 hat die Fährfahrt  250 NOK gekostet, heute stolze 390. Mit der neuen Querung entfällt die Subvention vom Staat. Wer sich vom hohen Preis abschrecken lässt, verpasst eine 2½ stündige  Fahrt durch drei Fjorde von dem der Nærøvfjorden der kleinste und schmallste in Norwegen ist. Wie ich von 99 wußte ist die Fahrt am Abend, wegen den Lichtverhältnisse, am schönsten. Bei ruhiger See spiegelt sich alles im Wasser. Diesmal hatte ich Pech, es war stark Bewölkt. So dachte ich, aber auch das hatte seinen Reiz.

Hinter dem 12 km langen Gudvangentunnel suchte ich mir eine Übernachtungsmöglichkeit, was nicht einfach ist, denn zum nächsten Tunnel (Flenjatunnel, 6 km) sind es nur 500 Meter. Am Ende diesen Tunnel liegt Flåm und das Flåmtal. 

Wie Geiranger Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe, die ihre Passagiere in die Flåmbannen setzten und durchs Tal chauffieren lassen. Für Eisenbahnfans ist die Fahrt ein muss. 

Angesichts der Fahrpreise trieb ich meinen T4 durch die fast parallel verlaufende Strasse.

Nun war es wieder Zeit für den Weg nach Schweden. Durch das Hemsedal, wo die Bäume auf den Häusern wachsen und Hängebrücken über den Flüssen schweben bis nach Fagernes, wo man so bequem am See campen kann.

In Gjøvik die, für Olympia, in den Berg gesprengte Eissporthalle angeschaut und weiter am Mjøsa entlang nach Eidsvoll, wo das Eidsvollgebäude mit dem original erhaltenen Reichssaal steht, in dem das norwegische Grundgesetz am 17. Mai 1814 beschlossen wurde. Außerdem kann man in Eidsvoll noch Gold waschen - nur für Turis. Dann habe ich noch vor der Grenze zu Abend gegessen und dann ging es weiter nach Färgelanda in Schweden.

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