Sommerurlaub 2002
Schweden - Norwegen
<<Reiseweg Schweden
(Idas Sommarvisa)
Es hat schon seinen Vorteil, wenn man weiß, wo man Übernachten kann. Und so fahre ich gemütlich über die RV 172 nach Färgelanda. Weil es langsam dämmert, halte ich links und rechts der Fahrbahn Ausschau nach Elchen. Und ich habe Glück. Kurz hinter Bengtsfors sehe ich endlich einen.
Ich bin Happy, halte aber weiter Ausschau und habe erneut Glück.
Zwischen Högseter (da wo wir auch den Dachs gesehen haben) und Färgelanda sehe ich gleich eine ganze Herde. 7 Elche stehen dort in einem Getreidefeld und hauen rein was rein passt. 4 Große und 3 Kälber, die ich zwar noch fotografieren konnte, aber aufgrund der Dunkelheit zu schlecht zum einscanen sind. Ich bin so begeistert, weil ich immer gedacht habe, das Elche einzeln durch die Wildnis streifen, dass ich nicht merke, wie ich ein Reh neben mir im Busch erschrecke, welches, ebenso schmackhaft wie scheu, die Flucht ergreift und damit auch die Elche zur Flucht animiert. Mist!
Den kommenden Tag genieße ich am See und nutze so einen der letzten schönen Tage im westen Schweden. In den folgenden Tagen zieht das Tief über den westen, dass in Deutschland die große Flut gebracht hatte und auch hier fleißig Wasser lässt. so fahre ich einen Tag nach Uddevalla und kaufe, wie befürchtet, viel zu viel. Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines neuen schwedischen Kaffeeservice.
Ich fahre der Sonne entgegen und das im wahrsten sinne des Wortes, denn im Osten ist es immer noch sommerlich heiß. Das erste Ziel ist Skara. Die Stadt war der erste Bischofssitz Schwedens. Heute kann man den Dom besichtigen, der auf den Ruinen der alten St. Nikolauskirche errichtet worden ist. Über Mariestad ( benannt nach Marie v. d. Pfalz) und vorbei an einigen kleinen Sehenswürdigkeiten fahre ich nördlich des Vättern Richtung Noorköping am Bråviken. Nördlich des Bråviken ist der Kolmårdens djurpark, einer der größten Zoos Europas. Die Anlage besteht aus drei Teilen, den eigentlichen Zoo, einem Safaripark und das Aquarium. Alles zusammen für Sagenhafte 450 SEK. Vom Safaripark war ich aber nicht begeistert, diesen Teil kann man sich sparen. Hier wird man von, wenn auch hübschen, Mitarbeiterinnen in kleinen Gruppen durchgetrieben, was einem keine eigene Zeiteinteilung ermöglicht und somit keine Zeit für lange, ausreichende Beobachtungen gibt. Die beiden anderen Teile des Zoos sind aber O.K. Das Aquarium für 70 SEK sollte man unbedingt besuchen. Hier gibt es nicht nur Fische in Becken mit bis zu 1 Mio. Liter Wasser, sondern auch wirklich gutgemachte Terrarien und ein kleines Tropenhaus.
Bei der Falknershow werden auch die Zuschauer, besonders die Kinder, mit eingebunden.
Schnell ein paar Blätter von den umliegenden Bäumen gerupft und die Giraffen gefüttert
Am Abend überquerte ich weiter östlich den Bråviken mit der Fähre. Auf dem Friedhof von Häradshammar besuche ich das Grab von Zarah Leander. Auf der E 4 nach Linköping und dort auf die Landstraße nach Berg, wo Schwedens ältestes Kloster zu sehen sein soll. Zu sehen gibt es aber nur das was davon übrig ist. Berg liegt am Roxen und hier ist auch eine Einfahrt zum Götakanal, was über eine sehenswerte Schleusenanlage geschieht. Noch spät an Abend nutzen die Kinder die Schleusenwände zum Sprung ins Wasser.
Ich übernachte weiter westlich bei Ljungs Säby am Götakanal.
Bei Motala erreiche ich den Vättern und nutze etwas südlich bei Hageby das schöne Wetter zum Baden. Am Nachmittag sehe ich mir die Sehenswürdigkeiten weiter südlich an der RV 50 an. Den Rökstenen, ein Runestein mit über 750 Zeichen, und die Klosterruinen Grundat bei Alvastra.
Auffällig sind hier im Östergötland und später auch im Småland die häufige wiederkehrende Form der Kirchentürme.
Übernachtet habe ich in Gränna an der E4. Diese kleine Stadt ist berühmt für seine Zuckerbäckereien, deren Kundschaft gleich Busseweise herangekarrt werden. Ich habe mir natürlich auch etwas gekauft (so Christian, jetzt weiß du woher dein Lutscher gekommen ist. Chrissi hat mich während meiner Abwesenheit bei den Maltesern vertreten und zur Belohnung gab es einen Riesenlutscher). Aber Gränna ist auch ein klasse Platz für Wohnmobilfahrer. Ein großer Parkplatz nahe dem Vättern mit guten Toilettenanlagen. Unweit des offiziellen Campingplatzes und der Badestelle am Vättern. Am Abend gönne ich mir ein Bier in einer Kneipe am See. Gebraut nach bayrischer Art schmeckt das Falcon Bayerskt echt gut. Aber bei einen Preis von 48 SEK steht mein Geldbeutel davor, dass ich Betrunken werde. (Wo ich dieses hier schreibe, fällt mir ein, dass ich ja noch eine Flasche davon in der Abstellkammer habe = Pause, Prost!)
Gränna liegt bereits im Småland, sodass mein Top-Ziel nicht mehr weit ist. Über die RV 31 und 33 fahre ich Quer durch das Småland Richtung Vimmerby Kommun.
Eksjö mit seiner schönen alten Holzaltstadt mache ich einen Zwischenstopp. Hier kann man sich schon einmal in die Zeit von Pippi und Michel zurückversetzt fühlen.
Ich kann es kaum noch erwarten! Hinter Mariannelund, das leider nicht so schön ist wie im Film, biege ich nach norden ab, nach Gibberyd, wie das Dorf Katthult in Wirklichkeit heißt. Hier steht immer noch der bewohnte Hof, auf dem Michel aus Lönneberga, oder Emil, wie er im schwedischen Original heißt, gedreht worden ist. Für 10 SEK kann man sich auf einem Teil des Hofes umsehen.
Ich machte noch einen Abstecher zu einigen anderen Sehenswürdigkeiten in der Nähe, wie die 1000-jährige Kvillseiche mit einem Umfang von 14 m, dann fuhr ich nach Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Hier gibt es auch das Astrid Lindgrens Värld, wo alle Geschichten hautnah erlebt werden können.
Ich sehe mir noch die weitere Umgebung an, wie die Kirche von Pelarne (13 Jh.) die aus ganzen Holzstämmen erbaut wurde und Bullerbyn. Natürlich war ich auch in Lönneberga. Der Ort reizt allerdings zum Durchfahren.
Am nächsten Tag ging es über Kalmar rüber nach Öland. Südlich von Borgholm liegt das Schloss Soliden, die Sommerresidenz der königlichen Familie. Aber keiner von den Herrschaften ist anwesend - Schade. Aber einen Tag später konnte ich in einer Zeitung lesen, das Sylvia doch auf der Insel war - Mist.
In dem kleinen Museum, das zum Schloss gehört, entdeckte ich dieses Gemälde mit dem Herrschaftsgebiet der damaligen Großmacht Schweden. Und wer hätte es gewusst, auch eine Enklave um Wildeshausen gehörte dazu.
Am Strand von Lökenäs, südlich von Borgholm, genoss ich dann noch das Strandleben, bevor ich nach Kalmar fuhr, um mir das dortige Schloss anzuschauen.
Die Nacht verbrachte ich in einem Wald irgendwo bei Degeberga, nachdem ich die E 22 auf einem Rutsch bis weit hinter Kristianstad gefahren bin. Nun war ich endlich bei meinem zweiten wichtigen Ziel, der Bezirk Skåne, zu deutsch Schonen. Fans von Henning Mankell dürften die Orte, die ich in den nächsten Tagen durchfuhr kennen: Brosarp, Simrishamm, Löderup, Nybrostrand, wo ich am Strand übernachtete, und, natürlich, Ystad.
Etwas südlich von Simrishamm besuchte ich Glimmingehus, Schwedens besterhaltenste Mittelalterburg, die heute in staatlichem Besitz ist und auf der das ganze Jahr über Veranstaltungen stattfinden.
Als ich dort war, gab es ein mittelalterliches Festival mit Markt und Ritterspielen - Klasse, nicht nur weil es billiger war wie vergleichbare Spiele In Deutschland.
Bei Kåseberga schaute ich mir auf den 42 hohen Klippen die Ales Stenar an. Es ist die größte Schiffssetzung Schwedens aus der Wikingerzeit (67 x 19 Meter)
Und in Ystad war ich natürlich auf den Spuren von Kurt Wallander. Mankells Kommissar, der in der Mariagatan wohnhaft ist.
Das offizielle Polizeipräsidium
Einen Polizeibericht gefällig? Bitte schön. In der Ystads Allehanda findet sich auch dieser:
Nach zwei Tagen am Strand fuhr ich über Anderslöv, dass ist da wo Nils Holgerson lebte und von Västra Vemmenhög seine wunderbare Reise begann.
Über die palmengesäumte Strandpromenade von Trelleborg und Malmö, wo ich noch einmal schwedische Spezialitäten gekauft habe, ging es über die Sundbrücke nach Koppenhagen gen Heimat.
Ende!!